Facebook Plug-Ins datenschutzkonform in Contao einbinden

Das LG Düsseldorf hat entschieden, dass die Einbindung von Facebook-Buttons, Like-Boxen usw. nicht den geltenden Datenschutzbestimmungen entspricht. Das Plug-In übermittelt nämlich Daten über das Surfverhalten des Nutzers an Facebook, ohne dass überhaupt klar ist, was mit den Daten passiert. Da dies bereits mit Aufrufen der Seite passiert, ist es weder möglich, diese Datenübermittlung im Vorfeld zu erkennen, noch sie zu unterbinden. Eine möglicher Workaround dafür ist die sog. Zwei-Klick-Lösung: Die Elemente werden erst nach erneuter Bestätigung durch den Nutzer geladen und bleiben ansonsten inaktiv. Auch bei dieser Umsetzung ließe sich streiten, ob mit Blick auf die fehlende Transparenz überhaupt eine informierte Einwilligung möglich ist; dies stellt jedoch die Plug-Ins insgesamt in Frage. Als Webdesigner möchte ich mich im Folgenden daher mit dem Workaround beschäftigen und beschreiben, wie Facebook Plug-Ins datenschutzkonform in Contao eingebunden werden können.

1. Um ein Plug-In zu nutzen, können die entsprechenden Codeschnipsel direkt via Facebook erzeugt werden. Für das folgende Beispiel werde ich das Page-Plugin nutzen: https://developers.facebook.com/docs/plugins/page-plugin. Die Codeschnippsel bereiten wir vor und legen sie für die folgenden Schritte bei Seite.

2. Zunächst gehen wir ins Contao Backend und legen ein neues Modul an (eigenes HTML-Modul). In dieses Modul kopieren wir den include-Code, der uns von Facebook vorgegeben wird. In meinem Fall sieht das dann so aus:

3. Als nächstes legen wir ein neues Seitenlayout an, ich habe es Facebook genannt. Dort fügen wir in der Hauptspalte das eben erstellte Modul ein. Die üblichen Stylesheets unserer sonstigen Webseite laden wir nicht; wir wollen eine leere Seite, in der lediglich das Plugin liegt. Bei eigener Javascript-Code fügen wir die Javascript-SDK von Facebook ein:

4. Wir haben nun also ein Seitentemplate und ein Modul erstellt. Als nächstes gehen wir in die Seitenstruktur und legen eine neue Seite an, ich nenne sie in meinem Beispiel Facebook. Bei den Layout-Einstellungen stellen wir das zuvor angelegte Layout „Facebook“ ein. Wenn ihr jetzt die Seite aufruft, sollte die Like-Box angezeigt werden. Ich verzichte an dieser Stelle darauf den Link zu posten, damit ich mir nicht die hier erklärte Zwei-Klick-Lösung selber aushebele. 😉

5. Nun legen wir ein weiteres HTML-Modul an, in dem wir die Zwei-Klick-Lösung integrieren, die später auf unsere Webseite soll. Bei dem iframe in Zeile 5 muss die URL bzw. Seiten-ID (kann in der Seitenstruktur von Contao eingesehen werden, indem man mit der Maus über eine Seite fährt)  der zuvor erstellten Seite mit der Like-Box drin eingefügt werden. Unten folgt dann ein Text, der den Nutzer vor den Folgen seiner Entscheidung warnt. Bitte dabei beachten, dass <script> und <iframe> in den Contao-Einstellungen ggf. erst freigegeben werden müssen, um nicht aus dem HTML-Modul entfernt zu werden. Bei mir sieht das z.B. so aus:

6. Dieses Modul können wir nun an beliebiger Stelle in unsere Contao Webseite einbinden. Das fertige Ergebnis kann dann so aussehen: http://jst-media.de/facebook-2click.html – die optischen Anpassungen aus meinem Beispiel gibts im nächsten Punkt.

7. Zu guter letzt passen wir die Optik noch etwas an. Ich habe dazu einen Screenshot des Plug-Ins gemacht und mit einem transparenten Layer überzogen, der als Hintergrundgrafik dient. Daraus ergibt sich folgendes CSS:

 

 

Ich hoffe, das Tutorial ist hilfreich. Falls ja würde ich mich – in diesem Fall ganz besonders – über ein Like im frisch erstellten Page-Plugin freuen.

Selbstverständlich lässt sich das Tutorial auch mit einem Like-Button umsetzen, dann müssen nur die Code-Schnipsel und das css entsprechend angepasst werden.

Die oben genannte Umsetzung einer 2-Klick-Lösung soll lediglich als Denkansatz dienen. Die Rechtslage in diesem Feld ist sehr komplex, und ich möchte ausdrücklich nicht für mich beanspruchen, hiermit eine Lösung zu präsentieren, die sämtlichen rechtlichen Bedenken standhalten kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auh einfach „normal“ auf seine Facebook-Seite verlinken und das z.B. mi einem Icon etwas aufhübschen.

Jonathan

Jurist, Freizeit-Nerd, Webdesigner und Inhaber von jst-media.de

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